Junge mit Rakete sorgt für den Digitalisierungsschub der Öffentlichen Verwaltung
IMA News · 24.08.20

Mitarbeiter:innen sollen für nächsten Digitali­sierungs­schub sorgen

Teil 4 der 4-teiligen Artikelserie: Der Digitalisierungsschub der öffentlichen Verwaltung wird durch die Corona-Krise nicht gestoppt, sondern gestärkt. Nun gilt es zu klären, wie der Schub nachhaltig genutzt werden kann.

Verwaltungen wollen Akzeptanz der Digita­lisierung erhöhen und eine digitale Inno­vations­kultur schaffen

Die Corona-Krise hat Deutschland verändert. Das Vertrauen der Bevölkerung in den Staat und seine Institutionen ist deutlich gestiegen. Das soziale Miteinander hat an Bedeutung gewonnen. Und die Digitalisierung hat in vielen Bereichen einen neuen Schub bekommen. Doch wie nachhaltig ist diese Entwicklung? Ein Ausblick.

Verwaltungsmitarbeiter:in mit Fernglas

Vertrauen in öffentliche Verwaltung in der Krise gestiegen

Das Bundeskanzleramt unterstützt einen Hackathon, um digitale Ideen im Kampf gegen das Virus zu generieren, die Stadtverwaltung Lippstadt erweitert ihr Angebot für Online-Bürgerdienste und bietet 90 Formulare und den Zugang zu mehr als 45 Verwaltungsdienstleistungen an. Bei der Arbeitsagentur kann der Antrag auf Arbeitslosengeld plötzlich im Internet gestellt werden. Corona macht bislang undenkbar Erscheinendes in deutschen Verwaltungen möglich. Das zeigt eine aktuelle Auflistung des Digitalverbands Bitkom.

In der Krise zeigen sich nicht nur Bundes- und Landespolitik als erstaunlich flexibel und handlungsbereit. Vor allem vor Ort in den Kommunen erleben die Bürger:innen, dass die oftmals von ihnen gescholtene Beamtenschaft während der Pandemie unkompliziert und pragmatisch agiert. Und die Menschen hierzulande würdigen das. So stieg das Vertrauen in die Arbeit der Bundesregierung von 19 Prozent im Februar auf 45 Prozent im Mai und Juni. Die Werte für das Vertrauen in Kreis- oder Gemeindeverwaltungen verbesserte sich im gleichen Zeitraum von 37 auf 47 Prozent, wie eine Studie der Bertelsmann Stiftung ergab.

Innovations­kultur aus den eigenen Reihen

Verwaltungen wollen bei Digitalisierungsvorhaben künftig ihre Mitarbeiter:innen mehr einbeziehen.

Mitarbeiter:innen sollen intern Digitalisierungsprojekte unterstützen

Ob diese neu gefundene Flexibilität und die Bereitschaft, schnell neue digitale Angebote für die Menschen zu schaffen auch nach der Corona-Krise Bestand haben, ist momentan die große Frage. Einige Daten machen aber Mut. Das zeigt eine aktuelle Umfrage für den „Branchenkompass Public Sector 2020“ von F.A.Z.-Institut und der Beratungsgesellschaft Sopra Steria. Demnach will die große Mehrheit der befragten Verwaltungen in den kommenden Jahren die Mitarbeiter:innen stärker in die Veränderungsprozesse einbeziehen. Bereits knapp 90 Prozent arbeiten an entsprechenden Angeboten wie beispielsweise Workshops, um Digitalisierungsprojekte und deren mögliche Folgen auf die Arbeit und die Arbeitsplätze in den Verwaltungen besser zu erklären.

Zudem sollen aber auch mehr Vorschläge und Anregungen aus der Belegschaft aufgenommen werden. Dabei ist es das Ziel aller entsprechenden Maßnahmen, die Akzeptanz für digitale Neuerungen innerhalb der Behörden zu erhöhen und eine digitale Innovationskultur zu schaffen. Mehr als 80 Prozent der Befragten wollen außerdem in moderne Kommunikation investieren wie interne Werbe- und Aufklärungskampagnen oder Newsletter und Podcasts. Für die Umfrage wurden 100 Entscheider:innen aus Bundes-, Landes- und Kommunalverwaltungen befragt. Alle Teilnehmer:innen verantworten die Digitalisierung oder E-Government in ihrer Behörde.

Digitalisierungsschub durch Krise weiter nutzen

Mehrere Bundesländer und Kommunen haben bereits deutlich gemacht, dass sie den Digitalisierungsschub durch die Corona-Krise auf keinen Fall zurückdrehen wollen. Das Remote-Arbeiten – beispielsweise aus dem Homeoffice – wird demnach fester Bestandteil des Arbeitsalltags in vielen Verwaltungen bleiben, auch Bayerns Digitalministerin Judith Gerlach betonte beispielsweise in einem Interview, es dürfe beim Thema Digitalisierung der Verwaltung jetzt kein Zurück zum Vor-Krisen-Zustand geben. Michael Pfefferle, Smart-City- und Smart-Region-Experte im Digitalisierungsverband Bitkom, sieht als eine Lehre der Krise, dass Städte und Gemeinden mehr auf die interkommunale Zusammenarbeit (IKZ) setzen sollten.

Innovatives Management am 12. November 2020

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