Vorstands-Blog · Matthias Kohlhardt · 23.10.25

Digitale Souveränität als Erfolgsfaktor: Warum der Deutschland-Stack uns alle betrifft

Mit dem Deutschland-Stack schafft der Bund gemeinsame Standards, Schnittstellen und Datenbanken für die digitale Verwaltung und macht somit einen wichtigen Schritt in Richtung digitaler Souveränität. Dieses Ziel gelingt nur, wenn Verwaltung und IT-Dienstleister gemeinsam Verantwortung übernehmen.

Wenn ich heute über das Thema „Digitale Souveränität“ spreche, dann meine ich keine ferne Zukunftsvision, sondern eine gemeinsame Herausforderung. Sie betrifft Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen und Verwaltungen gleichermaßen. Der Deutschland-Stack ist dabei einer der bedeutendsten Hebel, um diese Souveränität in der Praxis zu gestalten. Und wir bei MACH sind mittendrin: Als Technologiepartner „Made in Germany“ entwickeln, hosten und betreiben wir unsere Lösungen vollständig in Deutschland und leisten so einen direkten Beitrag zu einer souveränen Verwaltungs-IT.

 

Digitale Souveränität als Chance erkennen

Software und IT sind heute politischer denn je. Digitale Infrastruktur zählt längst zur kritischen Infrastruktur. Wenn wir nicht steuern, wer Technologien bereitstellt, Daten verarbeitet oder Systeme betreibt, geben wir Kontrolle ab und verlieren damit Handlungsspielräume und Sicherheiten. Digitale Souveränität bedeutet für mich daher die Wahlfreiheit über Technologie, Betrieb und Datenflüsse, ohne dabei Abstriche oder Kompromisse eingehen zu müssen. Es geht also darum, Abhängigkeiten zu vermeiden, offene Standards zu nutzen und Architekturen zu schaffen, die Wandel und Zukunftsfähigkeit ermöglichen, statt zu verhindern.

Genau hier setzt der Deutschland-Stack an, und genau hier bringen wir bei MACH unsere Erfahrung ein. Wir unterstützen bestehende Standards, treiben aber auch Innovationen mit Blick auf Automatisierung, KI und eine intelligente, zukunftssichere Verwaltung voran. Und noch wichtiger: Unsere Lösungen sind seit jeher modular, offen und in Deutschland entwickelt, betrieben und gehostet, zum Beispiel in der Bundescloud oder der Deutschen Verwaltungscloud (DVC).

 

Ein Ordnungsrahmen für Souveränität

Mit dem Deutschland-Stack liegt erstmals ein strategischer Architekturansatz des Bundes vor, der eine moderne, interoperable und souveräne IT-Landschaft schaffen soll. Er ist modular, offen, wiederverwendbar und föderal anschlussfähig. Damit bildet er den strategischen Architekturansatz, auf dem eine moderne und souveräne IT-Landschaft aufbauen kann. Der Stack schafft den Rahmen, um Effizienz, Nutzerorientierung und Sicherheit zu verbinden.

Und er ist gerade jetzt wichtig: Verwaltungen stehen unter Druck, digitale Dienste nutzerfreundlich und rechtssicher bereitzustellen. Gleichzeitig steigen Sicherheitsanforderungen und Abhängigkeiten von großen Herstellern, was unsere IT-Infrastruktur im Umkehrschluss noch angreifbarer macht. Der Deutschland-Stack bietet hier Orientierung und Struktur. Für eine Verwaltung, die ihre digitalen Grundlagen selbst bestimmt.

Für uns bei MACH ist das keine neue Richtung, sondern die Bestätigung unseres Weges: Wir gehen ihn schon seit unserer Gründung. Es ist schön zu sehen, dass die Prinzipien digitaler Souveränität nun in Form des Deutschland-Stacks einen klaren politischen Ordnungsrahmen finden. Er ist ein klares Signal der Politik: „Die digitale Transformation hat hohe Priorität. Lasst es uns gemeinsam angehen!“

„Der Deutschland-Stack ist kein reines Zukunftsversprechen – er entsteht hier und jetzt. Dafür braucht es eine klare Vision, starke Partnerschaften und eine Branche, die gemeinsam an einem Strang zieht.“

Matthias Kohlhardt CEO - zuständig für Produkte, Marketing und Vertrieb
Matthias Kohlhardt - MACH AG

Der Deutschland-Stack ist auch unsere Verantwortung

Bei MACH sehen wir es daher als unsere Aufgabe, diesen Weg aktiv mitzugestalten. Denn als Unternehmen mit eigener Softwareentwicklung, Hosting und Beratung in Deutschland tragen wir eine klare Verantwortung für digitale Souveränität. Unsere Lösungen unterstützen seit Jahrzehnten die Nachnutzung und Standardisierung, nutzen offene Schnittstellen wie XÖV oder FIM und ermöglichen die Integration in bestehende Architekturen. Und das deutschlandweit in mehr als 4.500 Einrichtungen, davon rund 4.000 Kommunen.  Ein gelebtes Beispiel für digitale Eigenständigkeit.

Und Digitale Souveränität ist kein technisches Nischenthema, sondern eine gesellschaftliche Aufgabe, die jeden betrifft. Jede Verwaltung, jede Bürgeranwendung, jeder digitale Service steht mittendrin. Und somit auch wir als Technologie-Partner. Wenn Verwaltungsprozesse digital, einfach und sicher funktionieren, profitieren wir alle: Bürgerinnen und Bürger sparen Zeit, Unternehmen erleben reibungslose Abläufe, und Verwaltungen arbeiten effizienter und nachhaltiger. Der Deutschland-Stack ist somit ein wichtiger Gestaltungsrahmen für unsere digital souveräne Zukunft.

Diese Souveränität ist kein Zustand, sondern ein Weg. Der Deutschland-Stack zeigt uns nun, wie dieser Weg aussehen kann. Wir bei MACH gehen ihn mit Überzeugung – Made in Germany – mit Blick auf die Zukunftstechnologien von morgen und laden Sie ein, gemeinsam Verantwortung zu übernehmen. Denn digitale Souveränität betrifft uns alle - und sie beginnt genau jetzt.

Deutschland-Stack

Nur gemeinsam zu schaffen

Abschließend möchte ich noch einmal meine Kernbotschaft hervorheben:
Der Deutschland-Stack ist ein Gemeinschaftsprojekt. Nur zusammen können wir ihn mit Leben füllen. Bund, Länder, Kommunen, IT-Dienstleister und Unternehmen müssen hier zusammenarbeiten. Digitale Souveränität entsteht nicht durch Einzelmaßnahmen, sondern durch Zusammenarbeit, durch Vertrauen in Standards und durch das Teilen von Erfahrungen. Wenn wir diese Offenheit leben, machen wir den Deutschland-Stack zu dem, was er sein soll: die gemeinsame Grundlage für eine moderne, handlungsfähige und souveräne Verwaltung in Deutschland.