Das „neue Normal“ in der Verwaltung
Die Corona-Krise fordert uns alle heraus – beruflich wie privat müssen wir uns seit nunmehr fast einem Jahr mit veränderten Vorgaben, Rahmenbedingungen und Abläufen arrangieren. Das kostet Energie und erfordert ein hohes Maß an Flexibilität. Die kürzlich veröffentlichte Studie „Verwaltung in Krisenzeiten“ der Beratungsagentur next:public zeigt auf, wie die öffentliche Verwaltung auf die neue Situation reagiert hat: Was funktioniert gut und soll beibehalten werden? Worin bestehen Schwierigkeiten? Wie steht es um die Arbeit im Homeoffice? Und wie finden sich Mitarbeiter:innen mit den neuen Rahmenbedingungen zurecht?
Wie haben Sie die öffentliche Verwaltung in den letzten Wochen und Monaten erlebt? Welche Beobachtungen finden Sie in der Studie „Verwaltung in Krisenzeiten“ wieder?
Dr. Annika Wederhake: Die Verwaltung funktioniert – auch in Krisenzeiten. Der Großteil der Befragten gab an, dass er bei der Bearbeitung seiner Aufgaben nicht oder nur geringfügig eingeschränkt war. Jede:r Vierte war sogar der Ansicht, dass die derzeitige Situation gar keine Einschränkungen für die alltäglichen Aufgaben mit sich bringt. Dennoch sei zu ergänzen, dass dieser Umstand für beinahe die Hälfte der Befragten mit einem erhöhten Arbeitsaufkommen einhergeht. Dementsprechend attestierte über die Hälfte der befragten Verwaltungsmitarbeiter:innen ihrer Behörde auch trotz Corona-Pandemie eine sehr gute Leistungsfähigkeit. Bei genauerer Betrachtung der Zahlen lässt sich jedoch erkennen, dass insbesondere die Behörden in ihrer Leistungsfähigkeit hoch eingeschätzt werden, die ihren Mitarbeiter:innen die Arbeit im Homeoffice ermöglichten.