#IMA2023: Digita­lisierung. Wo bleibt der Heiß­hunger in der ÖV?!

Ausblick auf den Kongress Innovatives Management 2023

Anhaltender Fachkräftemangel, demografischer Wandel und immer komplexere Gesetze erhöhen seit langem den Druck auf öffentliche Einrichtungen. Die Digitalisierung von Prozessen verspricht Entlastung für überfüllte Schreibtische. Eine schnellere Verwaltung hätte zudem Strahlkraft in viele Bereiche: „[…] Bürokratieabbau sorgt für Wirtschaftswachstum zum Nulltarif“, so Bundesjustizminister Dr. Marco Buschmann (URL:nhttps://www.bmj.de/SharedDocs/Zitate/DE/2023/0814_Buerokratieabbau.html, Stand:12.09.23).

Matthias Kohlhardt betont, dass nicht nur die Wirtschaft unter der Bürokratie leidet: „Wenn die Bürger:innen das Vertrauen in den Staat verlieren, weil sie ihn nicht mehr als fähig ansehen, die aktuellen Herausforderungen zu bewältigen, steht die gesamte Demokratie auf dem Spiel.“ Der Vorstandsvorsitzende der machgruppe wird gemeinsam mit Dirk Schrödter den Kongress eröffnen. „Die Zukunft der Verwaltung ist automatisiert, algorithmisiert, cloudifiziert und datenbasiert“, so der Chef der Staatskanzlei Schleswig-Holstein. Mit hochrangigen Referent:innen aus Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft möchte das  „Innovative Management“ dieses Jahr den Heißhunger nach Lösungsansätzen wie Automatisierung, Künstlicher Intelligenz (KI), Digitalbaukästen, Low-Code-Plattformen und Cloudansätzen wecken. 

Geschwindigkeit und kreative Lösungen gefordert

Ann-Cathrin Riedel, Digitalexpertin und Leiterin zahlreicher Gremien, setzt den Auftakt für die Frage wie schnelles Entscheiden und zielgerichtetes Arbeiten mithilfe digitaler Technologien ermöglicht werden kann. Sascha Friesike, Studiengangsleiter Leadership in digitaler Innovation an der Universität der Künste Berlin, ist sicher, dass es gerade jetzt Kreativität braucht, um eine Beschleunigungsdynamik im Verwaltungshandeln zu entfachen. Wie Kreativität und Verwaltung zusammenpassen, erklärt er in seiner Keynote.

Die gute Nachricht: Mitarbeiter:innen sind offener für Digitalisierung und KI als in den letzten Jahren wahrgenommen. Aber: Nur ein Drittel glaubt, dass ihre Verwaltung die Chancen der Digitalisierung nutzt (Ergebnisworkshop Barometer Digitale Verwaltung 2023, Next:Public GmbH). Carsten Köppl, Geschäftsführer Next:Public GmbH, wirft einen Blick auf die Studie "Barometer Digitale Verwaltung" und beantwortet Fragen wie: Wie gelingt eine nutzerzentrierte interne Verwaltungsdigitalisierung? Wie nachhaltig wurden Veränderungen unter den Eindrücken der letzten Jahre angestoßen? Und wie kriegt man damit Geschwindigkeit in die Entbürokratisierung?

Den Endgegner Bürokratisierung weichkochen!

„Die Digitalisierung der Verwaltung ist einer der wichtigsten Hebel zum Bürokratieabbau“, schreibt der Normenkontrollrat in seinem aktuellen Jahresbericht. Doch sind bessere Rechtsetzung, durchgängig digitale Verwaltungsprozesse und das richtige Mindset die Basiszutaten für den Bürokratieabbau in bewegten Zeiten? Und wie kann man das Tempo erhöhen und echte Veränderung bewirken? Auf dem Podium diskutieren dazu:

• Marko Haas, Leiter des Bereiches Digitalstrategie und Digitale Transformation in der Deutschen Rentenversicherung Bund 
• Marie-Dominique Enjalbert, LL.M., Projektleitung eWA, OZG-Umsetzungsprojekt für die elektronische Wohnsitzanmeldung, Amt für IT und Digitalisierung Freie und Hansestadt Hamburg – Senatskanzlei
• Michael Mätzig, Geschäftsführender Direktor Städtetag Rheinland-Pfalz
• Ann-Cathrin Riedel, Geschäftsführerin NExT e.V., Vorsitzende LOAD e.V. – Verein für liberale Netzpolitik, Digitalrätin des BMDV zur Umsetzung der Digitalstrategie des Bundes, Digitalrätin Sachsen-Anhalt

Es moderiert Basanta Thapa, Geschäftsführer NEGZ.

Jede:r Einzelne ist gefragt

In Werkstätten und Trainings mit Vertreter:innen aus Verwaltung, Digitalwirtschaft und Forschung wird erarbeitet, was jede:r Einzelne in ihrer bzw. seiner Abteilung tun kann, um Prozesse effizienter zu machen und Verwaltungshandeln zu beschleunigen. Die Werkstätten versprechen intensive Diskussionen, praktische Einblicke und die Chance, gemeinsam über die Grenzen des Möglichen hinauszudenken. Hierbei sind die Erfahrungen und Impulse der Teilnehmer:innen gefragt. Themen sind u. a.: „Das Modellamt – Simulieren statt Experimentieren“, „Vollgas für E-Government“, „Soziale Roboter in der Verwaltung – Zwischen Realität und Fiktion“ sowie „Agilität in der Verwaltung – Ein Paradigmenwechsel?“.

„Bürokratieabbau ist eine Gemeinschaftsaufgabe mit großem Potential für Verwaltung, Wirtschaft und Gesellschaft“, so Matthias Kohlhardt. „Ich freue mich auch in diesem Jahr wieder auf neue Impulse und den Erfahrungsaustausch mit den Teilnehmer:innen und Referent:innen.“

Hintergrundinformationen

Der Kongress „Innovatives Management“ ist eine interdisziplinäre Plattform für den fachlichen Austausch über Verwaltungsthemen. Die Teilnehmer:innen diskutieren aktuelle Trends und Entwicklungen in der öffentlichen Verwaltung. Die Veranstaltung jährt sich zum 23. Mal. Veranstalter ist die machgruppe.

Die kostenfreie Anmeldung zum Kongress „Innovatives Management“ ist direkt über die Veranstaltungsseite möglich. Die Seite liefert zudem Details zum Programm sowie fortlaufende Aktualisierungen der Referent:innen. 

Medienpartner der Veranstaltung sind die Fachmagazine Behörden Spiegel, eGovernment, Innovative Verwaltung, move-online/Kommune 21 und DUZ Magazin.