Entwickler-Blog · Carolin Frank · 04.09.23

Ent­wicklung barriere­freier Soft­ware: Ein Blick hinter den Code

MACH meinERP zugänglich für viele Nutzergruppen zu gestalten, ist für Carolin Frank eine Herzensangelegenheit. Unsere Expertin für Usability & Barrierefreiheit lässt Sie hinter die Kulissen der Softwareentwicklung blicken und erklärt, wie die Anforderungen an barrierefreie ERP-Software in der Praxis umgesetzt werden.

Das Ziel: Ein positives Nutzungserlebnis für alle

Seit Oktober 2022 öffnet sich MACH meinERP - unsere neueste Softwareversion, die einen besonderen Fokus auf Barrierefreiheit setzt - für eine breitere Nutzerschaft. Wir wollen, dass jeder von dem schnellen und einfachen Zugang zu unserem leistungsstarken ERP-System profitiert. Für uns ist wichtig, alle Anwender:innen in ihrer Arbeitsweise zu unterstützten, Abläufe zu optimieren und ein positives Nutzungserlebnis zu schaffen.

Seit Oktober 2022 profitieren Nutzer:innen u. a. von folgenden Verbesserungen:

  • Erweiterte Zugänglichkeit der Software: zusätzliche Benutzergruppen können in den Arbeitsprozess integriert werden
  • Neuer Look mit modernen und kontrastreichen Farben sowie skalierbaren Symbolen 
  • Neue und veränderte Bedienmuster für eine konsistente Nutzerführung bei Tastaturnutzung
  • Verbesserte Tabulatorsteuerung und Tabulatornavigation
  • Optimierte Zugänglichkeit in den Arbeitsbereichen: Startseite, Regiebereich, Anwendungsfenster und deren Inhalte, wie z.B. Schaltflächen, Tabellen oder Formulare 
  • Fester Regiebereich: Der Regiebereich öffnet sich nicht mehr aus Versehen beim Hovern oder stört bei der Arbeit mit mehreren Monitoren.

„Wir empfinden die neue Oberfläche als sehr gute Verbesserung im Sinne der Barrierefreiheit. Für uns ist toll, dass der Screenreader fast alles vorliest. Dies ist ein weiterer Schritt in die richtige Richtung, dem wir mit der neuen Version entgegensehen.“

Team der Schwer­behinderten­vertretung Technische Hochschule Ostwestfalen-Lippe

Die größte Herausforderung: Umdenken 

Über die Anforderungen an Entwickler:innen und die Kriterien für die Entwicklung barrierefreier Software berichtete mein Kollege Christoph Bendrich, IT Requirements Engineer, bereits ausführlich.

Aber wie schaffen wir es, unsere Software so zu gestalten, dass jeder sie nutzen kann? Wie sorgen wir dafür, dass alle Funktionen intuitiv und verständlich sind – auch für Menschen mit Seh-, Hör- oder motorischen Einschränkungen? Dafür muss jede Funktion, die entwickelt wird, darauf getestet werden, ob alle Nutzergruppen alle Inhalte sehen, hören oder verstehen können. Als Beispiel nehmen wir eine einfache Schaltfläche: Die Sortierschaltfläche „Buchungsdatum“ über Tabellen.

Die Sortierschaltfläche "Buchungsdatum" wird in Bezug auf Wahrnehmbarkeit/Verständlichkeit und Bedienbarkeit geprüft.

„Besonders gelungen finde ich das klare Design sowie die gute Struktur und Userführung. Das Thema Barrierefreiheit ist bei diesem komplexen System wirklich gut mitgedacht und berücksichtigt worden.“ 

Barbara Kotzulla Online-Qualitätsmanagement & Barrierefreiheit, Fachhochschule Dortmund

Das Entscheidende: Am Ende muss immer ein Mensch testen

Unser Entwicklungsteam setzt auf Testtools, automatisierte Testverfahren und Screenreader. Eine Screenreader-Software liest die Anwendung von oben nach unten vor und gibt mehr Informationen aus, als an der Oberfläche sichtbar sind. Doch ganz automatisiert kann diese Tätigkeit nicht erfolgen. Das Feedback von Nutzer:innen mit Seheinschränkungen ist an dieser Stelle sehr wichtig. So konnte z. B. folgende Anwendung verbessert werden:
Bei der Belegsuche werden die Ergebnisse in einer Tabelle angezeigt. Während sehende Nutzer:innen sofort erkennen können, wann die Suche abgeschlossen ist, bekommen sehbeeinträchtigte/blinde Nutzer:innen eine zusätzliche Tonausgabe, die sie über die abgeschlossene Suche informiert.

Für die Weiterentwicklung und Optimierung der MACH Software hilft uns das Feedback unserer Anwender:innen. Auch zukünftig werden wir Verbesserungen vornehmen, wie z. B. die erwartungskonforme Bedienung in allen Anwendungen einheitlich zu gestalten und mehr Konfigurationsmöglichkeiten zu schaffen.

Auf einen Blick
Exklusiv im Kundenbereich

Barrierefrei arbeiten mit MACH meinERP

MACH meinERP – so heißt die neueste Version der MACH Software, die einen besonderen Fokus auf barrierefreie Anwendungen setzt. Die Software ermöglicht allen Nutzergruppen einen schnellen und einfachen Zugang in das leistungsstarke ERP-System. MACH Kunden finden weitere Informationen rund um meinERP im Kundenportal meinMACH.

Zwei Personen informieren sich an einem PC über MACH meinERP
Brille vor einem Notebook mit Fokus auf den Bildschirm Entwickler-Blog
#Barrierefreiheit

Ent­wick­lung barriere­freier Soft­ware: Darauf kommt es an

Öffentliche Stellen sind verpflichtet ihre Verwaltungsabläufe barrierefrei zu gestalten. Worauf es bei der Entwicklung barrierefreier Software ankommt, erläutert IT Requirements Engineer Christoph Bendrich.